Geschichte und Tradition

Geschichte der deutschen Gebirgstruppe


 

Später als in anderen Alpenländern begann Ende des 19. Jahrhunderts der militärische Skilauf in Deutschland. Verschiedene Jägerbataillone bildeten Schneeschuh- bzw. Skipatrouillen, die insbesondere im Schwarzwald und in den Vogesen diese infanteristische Bewegungsform im Winter trainierten.

 

Zu Beginn des I. Weltkrieges- wurde das Gebirge erstmals zum Kriegsschauplatz. Noch 1914 entstanden die ersten Schneeschuhbataillone in Bayern und die erste Württembergische Schneeschuhkompanie. Die Erfahrungen im ersten Kriegswinter führten zum Aufbau des Alpenkorps, das im Süden Bayerns im Frühjahr 1915 aus Schneeschuhbataillonen und anderen Verbänden zusammengestellt wurde. In Württemberg wuchs im Herbst 1915 das Württembergische Gebirgsbataillon auf. Für diese Gebirgsformationen folgten Einsätze an verschiedenen Frontabschnitten.

 

Die alpinen und gebirgstaktischen Leistungen waren bemerkenswert – die Verluste, auf beiden Seiten, vor allem auch durch die klimatischen Härten und alpinen Gefahren im Gebirge, waren erschütternd. Beginnend in den zwanziger Jahren wurden die Fähigkeiten der Gebirgstruppe zunächst qualitativ und später im Zuge des Ausbaus der Wehrmacht auch quantitativ vergrößert.

 

Während des Zweiten Weltkrieges kämpften die Soldaten der Gebirgsdivisionen wie im Ersten Weltkrieg an allen Frontabschnitten. Neben den entbehrungsreichen Kämpfen im Gebirge und an den Brennpunkten der Feldzüge wie der Einsatz im norwegischen Narvik war die Beteiligung an den Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands in den besetzten Gebieten jedoch auch ein Kennzeichen des Kampfes der Gebirgsverbände der Wehrmacht.

Kataloge des Bayerischen Armeemuseums Band 23

Herausgegeben von Dr. Ansgar Reiß

Verlag Militaria GmbH, Wien

ISBN 978-3-903341-32-6

Der Neuanfang

In der 1955 gegründeten Bundeswehr war bis 2001 die 1. Gebirgsdivision der Großverband der Gebirgstruppe und verfügte – neben gepanzerten Brigaden - bis 1981 über zwei Gebirgsjägerbrigaden. 

 

Seit 1981 bildet die Gebirgsjägerbrigade 23 mit der Gebirgs- und Winterkampfschule den Kern der deutschen Gebirgstruppe. Die dunklen Seiten der Geschichte Deutschlands und auch der deutschen Gebirgstruppe machen die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und einer entsprechenden ethischen und rechtlichen Fundierung der Soldatinnen und Soldaten deutlich, wie sie in der Bundeswehr und der heutigen Gebirgstruppe zum Selbstverständnis gehören. 

 

Tausende von Soldatinnen und Soldaten der heutigen Gebirgstruppe haben sich in nahezu allen bisherigen Einsatzgebieten der Bundeswehr im Einsatz für Frieden, Freiheit und Menschenwürde bewährt. 

Ihre besondere Spezialisierung kam ihnen dabei sehr zugute.

Tradition der Gebirgstruppe

Seit 1915 ist das Edelweiß das äußere Erkennungsmerkmal der deutschen Gebirgstruppe.

Die Tradition der heutigen deutschen Gebirgstruppe beruht auf gemeinsamen zeitlosen soldatischen und überlieferungswürdigen Werten und deren Trägern. Sie ist von zentraler Bedeutung für das werteorientierte Selbstverständnis der Soldatinnen und Soldaten.

 

Sie schafft und stärkt Identifikation, unterstützt eine verantwortungsvolle Auftragserfüllung und erhöht Leistungsvermögen und Kampfkraft. 

 

Die Broschüre 'Tradition und Identität der Gebirgsjägerbrigade 23 „BAYERN“ stellt in prägnanter Form das Traditionsverständnis der heutigen Gebirgstruppe vor.

 

Veröffentlichungen des Bayerischen Armeemuseums Band 14

Herausgegeben von Ansgar Reiß

Verlag Veit Scherzer / Bayreuth

Die Geschichte der Gebirgstruppe ist Teil der Bayerischen Geschichte und ist es wert in all ihren Facetten einer breiten Öffentlichkeit dargestellt und zugänglich gemacht zu werden.


Um dies zu ermöglichen wurde 2008 vom Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V., mit wesentlicher Unterstützung durch die Bayerische Staatsregierung, die „Stiftung Deutsche Gebirgstruppe" gegründet. 

 

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat der Übernahme der Treuhänderschaft für die Stiftung durch das Bayerische Armeemuseum zugestimmt.


 

Die Stiftung Deutsche Gebirgstruppe im VdG stellt Exponate der Gebirgstruppe bereit und unterstützt das Bayerische Armeemuseum in Ingolstadt bei der Einrichtung einer nach objektiven, wissenschaftlichen Kriterien zusammenzustellenden und der Öffentlichkeit zugänglichen Dauerausstellung „Deutsche Gebirgstruppe“. 

 

Zudem fördert die Stiftung finanziell Projekte militärhistorischer, publizistischer und wissenschaftlicher Art, die sich mit Geschichte, Tradition, Einsatzspektren und Weiterentwicklung der Gebirgstruppe befassen. 

Veröffentlichungen des Bayerischen Armeemuseums Band 16

Herausgegeben von Ansgar Reiß

Verlag Veit Scherzer / Bayreuth

Stiftung Deutsche Gebirgstruppe

VERWALTUNGSSITZ DER STIFTUNG BAYERISCHES ARMEEMUSEUM

 

Neues Schloss
Paradeplatz 4
85017 Ingolstadt

 

Telefon
+49 (0)841-9377-0
Fax
+49 (0)841-9377-200
Email
info@armeemuseum.de

www.armeemuseum.de

Kontakt

Mittelfristig soll eine dauerhafte Präsenz der Gebirgstruppe als ständige Ausstellung im Bereich des Bayerischen Armeemuseums entstehen. Unabhängig davon werden Sonderausstellungen gezeigt. 

 

Die erste Sonderausstellung hatte die Entstehung der Deutschen Gebirgstruppe zum Thema und wurde von 2015-2018 gezeigt. 

 

Die zweite darauf folgende Sonderausstellung befasst sich mit der Zeit 1915 bis 1939.


Die dritte Sonderausstellung mit dem Zeitfenster 1939 bis ca. 1985 ist jetzt in der Vorbereitung. Zusätzlich werden durch die Stiftung wissenschaftliche Forschungen zur Geschichte der Gebirgstruppe angeregt und finanziell gefördert. 

 

Bei sämtlichen Aktivitäten wird der Stiftungsvorstand durch einen Beirat, bestehend aus Sachverständigen, Förderern und aktiven Soldaten, unterstützt. Mit dem Stiftungsvermögen soll sichergestellt werden, dass die Geschichte der Deutschen Gebirgstruppe von ihren Anfängen bis heute - Schwerpunkt Bundeswehr - dargestellt, ihre Tradition gepflegt und die enge Verbindung zur bayerischen Heimat verdeutlicht werden kann. 

 

Zur Erreichung dieser Ziele sind weitere Zustiftungen als Geld- oder Sachspenden erforderlich. 

 

Die Stiftung ist mit dem Bescheid des Finanzamtes Ingolstadt vom 09.10.2008 Steuernummer: 107 / 60647, als gemeinnützig anerkannt.

Bankverbindung der Stiftung Deutsche Gebirgstruppe:

 

Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG

KtoNr.: 707880

BLZ:     70091500

IBAN:   DE03 7009 1500 0000 7078 80

BIC:      GENODEF1DCA

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